Am Ziel
Ungewohnt ausgeschlafen und noch ungewohnter mit privatem Frühstück im Bauch war die schwere Frage, was machen wir heute? Gleich ein Ritt zum Faro oder später, oder zum Strand? So sehr man zielstrebig sein kann, sofern und solange man ein Ziel hat, umso schwieriger ist es, sich zu entscheiden, wenn man bereits am Ziel ist! Das heißt – ganz nun ja nicht, denn der wirkliche, tatsächliche, absolute Nullpunkt des Camino wartet draußen am Leuchtturm. Der in Santiago sei quasi nur Fake, sagt man, der „echte“ Camino endet in Fisterra. Ich wurde aufgeklärt, dass der ganze Weg ein uralter keltischer Pfad sei, an dessen Endpunkt Sonnen- und Mondrituale durchgeführt worden waren, bevor sich die Kirche die Pilger-Tradition auf die Fahnen schrieb und den guten Apostel Jakob für ihre Zwecke zum Zugpferd für Millionen von Pilgern machte. Ob er da in Santiago nun wirklich liegt, wer weiß das schon. So war es also doch keine Frage, was wir zuerst machen – auf die Pferde und rauf zum Turm. Diesm