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Etappe 19
Nach einem glänzenden Frühstück in Renates Häusl wurde Saphir viertelrunderneuert, ein Eisen war ja da, die Bestellung aus dem Universum ließ noch etwas auf sich warten, aber das rechte hintere würde ja noch eine (kurze) Weile überleben, so machten wir uns motiviert auf die nächste Etappe, die uns weiter ins (bayerische) Schwabenländle führen würde. Zwei Quartiere standen da zur Auswahl, wir entschieden uns für die etwas weiter entfernte, von Renate empfohlene Station, da wären die Leute so nett. Das Wetter war durchwachsen gewesen in der Nacht, doch vormittags war es trocken, so starteten wir optimistisch, da nicht zu warm, in den Tag, gen Westen. Die Wiegerei und Packerei nun wieder mit dabei.
Die Ponys schreiten frisch dahin, Stichwort frisch - Wind kommt auf, als wir den Ort Oberostendorf durchreiten - äh, führen, siehe vorletzter Post ... ;-)
Ich linse bereits nach geeigneten Vordächern, die Front hat leider keine Ähnlichkeit mit der gestrigen - kein helles Fleckchen im Dunkelgrau. Gerade noch rechtzeitig erreichen wir einen Anbau in Baustelle befindlich, an dem ich Saeta und Maja kurzerhand unter Dach bugsiere, bevor die Sintflut losbricht. Soo brav stehen sie selten... Saphir wollte leider nicht weiter hinein und das größte Manko an dem Bau waren die fehlenden Dachrinnen - die lagen nämlich am Boden, uns im Weg... Viel hat das Dach insofern nicht gebracht, als dass das Wasser vom Sturm eher quer hereingeblasen wurde, das kam noch hinzu. Immerhin nicht ins G'nack... Solchermaßen getauft hieß es dann die restlichen 20 km noch zu bewältigen bei mal mehr, mal weniger Nass von oben. Es wurde sich bereits gesorgt um uns und angerufen, ob wir sicher kämen, aber ja, ein trockenes Dach würden wir wohl schätzen. Leichtsinnigerweise hatten wir an diesem Tag die Regenplane nicht über den Packtaschen angebracht, tja. Zuviel Optimismus ist offenbar auch nicht so gut...
Die Schuhe der Mitreiterin weisen seit einer kleinen pferdlichen Diskussion leider ein Loch auf, das erhöht die Freude nicht gerade. Meine halten grade noch den Wasserfall aus, aber auf die Schnelle hatte ich die Regenhose nicht angezogen, so dass das Feuchtigkeitsfeeling zunimmt. Zum Glück kümmert das Wetter die Pferde nicht wirklich, und wir stapfen unverdrossen auf unser Zwischenziel in Pforzen zu, den REWE, auf dessen Wiese die Ponys hungrig die Leaderprojekt-"Wiese x16" gnadenlos niedermachen. Ich hoffe, das war kein unter Schutz stehendes Biotop....
Die letzten Kilometer bleibt das Durchschnittstempo unverändert hoch, und wir laufen abends - bei Abendrot! - recht nass im schönen Riedbachhof ein, wo wir von Dagmar und Hannes aufs herzlichste empfangen wurden, die Ponys bekamen diesmal richtige Luxus-Apartments, jeder eines! Heute mal keine Befindlichkeiten zwischen den Damen und dem Herrn, und der kann mal in aller Ruhe ungestört das Heu mümmeln. Sonst muss er ja für Zucht und Ordnung sorgen, so ein Stress..
Wir köcheln uns ein reichhaltiges Risotto und fallen müde aber trocken ins - Stroh! Das Strohbett ist einzigartig und läßt dem Schläfer seine eigene Härtegrad-Einstellung mit beigestellten Matratzen drauf. Ich probiere es mal ohne - geht auch.
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