Die ersten Pilger!
Mangels Frühstücksmöglichkeit kam ich endlich mal gut früh los, so dass eine Vormittags- und eine Mittagspause (naja, früher Nachmittag halt) drin war, die Süßen sollten ja auch nicht ganz vom Gras wegkommen. Seit gestern laufen wir immer wieder der TGV-Bahnstrecke über den Weg bzw. auf dem (Tunnel)Kopf herum, also bissl gruslig ist das schon, wenn das Ding mit hundert-x Sachen vorbeirauscht. Kaum hört man ihn, isser schon wieder weg. Seit 35 Jahren gibt’s den schon, sagte mir ein Mountainbiker, der die Mädels heute etwas verschreckte, genau an der steilsten Stelle kam er heruntergezischt. Da hatte uns Gabi heute auch etwas verarscht und steile Abkürzungen empfohlen, die aber nicht viele Meter brachten bzw. gebracht hätten. Da hab ich gleich mal umdisponiert, hat doch dieses starke Gefälle meistens einen (Pack)Sattelrutsch zur Folge. Umgesattelt hab ich trotzdem.
Bei diesem Umweg lernte ich dann Viehgatter auf französisch kennen. Sowas hab ich auch noch nirgends gesehen:
Es gab zum Glück eine leere Nachbarweide mit Griff, durch die sind wir dann durch, sonst täten wir da noch stehen.
Mangels Empfehlung hatte ich heute mal zwei Jakobsweg-Stationen angepeilt und das auch noch in kürzerer Entfernung, so konnte man je nach (Wetter-)Fitness überlegen, wo bleiben. Die erste kam mir noch nicht verlockend genug vor, so zog ich weiter (noch ein zwei km am TGV-Zaun entlang) und landete bei Christelle und ihrem B&B oder wies heißt chambre d’hotes, wo man auch ein Essen kriegt. Frühmorgendliche Recherche hatte ergeben, die Dame besitzt Pferde, und wo Pferde sind, da kommen wir hoffentlich auch unter. Kamen wir, die Shettyweide wurde mit meinen Zaunstäben gepimpt, Strom dran und gut. Die Waschmaschine brauchte ich auch dringend mal wieder, so verbrachte ich die Nacht gemeinsam mit meiner frischgewaschenen Wäsche unter dem Dach in einem netten Zimmer. Bissl Luxus darf auch mal sein.
Kurz nach mir trafen Michael und Sabine ein, die allerersten Pilger auf dem Weg! Aus Bayern! Na ja, bisher hatte ich die Routen eher nach pferdlichen als nach pilgerlichen Bedürfnissen geplant und die Jakobsweg Zeichen waren eher dem Zufall geschuldet. Diesmal traf sich beides. Das war nett. Mal sehen, wie es weitergeht.
by the way, Christelle läßt den beiden ausrichten, ihre Thermoskanne hab ich! Sie wollt sie partout nicht aufbewahren... also, man sieht sich zweimal im Leben, heißts, und der Kaffee is sicher noch gut, ich bin im poneyclub zu finden... oder schreibt mir einfach einen Treffpunkt in den Kommentar
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