Golf
Am Morgen in Kiffis lernte ich noch den Seniorchef Jean kennen, der mir ganz rustikal empfahl, doch einfach loszureiten, denn wenn man dann vor Ort sei, dann schicken sie einen eh nicht weg – so ungefähr.. Okay, das probierte ich heute mal. Muss ja irgendwann mal mein Französisch anbringen.. Ausgeguckt hatte ich mir einen Ort mit Zeltplatz, wo am Luftbild daneben eine Weide erkennbar war, das klang mal vielversprechend. Heute durchs Mountainbiker Paradies (angeblich), wobei ich kaum Leute traf – es ist schließlich Dienst-ag. Nur Jean und sein Mitreiter kamen mir mal entgegen, vom Trip in die Schweiz und zurück. Die waren sowieso zu schnell für mich.
Solche Schilder findet man zuweilen... Fragt sich nur, ob der Saufservice nur für Reiter gesperrt ist?oder auch für Pferde? Dieser Brunnen war trocken. Dank der Klimaerwärmung, 5G, den bad vibrations oder was auch immer.
der hat wohl auch nix abgekriegt vom Sauf Service...
Es wurde mal wieder warm, gut, dass ich nicht so weit geplant hatte, die Damen waren ab Kilometer 18 schon etwas zäh, kein Wunder bei dem beginnenden Pelz. Ich denke langsam an eine Schermaschine… So geschätzt zwei Kilometer vor dem Campingding erschien – unerwartet, weil von Gabis Ratschlägen abgewichen – eine Riesen Wiese mit dahinter befindlicher Riesen Reithalle, beschriftet mit „horse academy“, ich wette das Ding ist winters beheizt… Kurz mit mir ins Gericht gehend, und die eigentlich vier Kilometer bis zum Ziel eher sparen wollend, fragte ich mal nach in der Nobelbude, da saßen ein paar Leute. Vielleicht sind reiche Menschen ja doch mal großzügig mit Pilgern? Ich kramte mein Französisch raus, heilfroh, dass wenigstens wer was verstand, aber hihi, nachher kam ich drauf, das war das Personal, und redete miteinander in ganz anderen Sprachen, da war Osteuropa anwesend… da hätt ma gleich bei Englisch bleiben können. Der Chef käme her, meinten die. Na gut.
In der Zwischenzeit hatte Saeta ihren bekannten Pausenkack aufs Pflaster gelegt, also kaum packt man die Schaufel ein… Dann kam der Chef. „Sprechen Sie Deutsch“ war die erste Frage. Haha… ein Schweizer. Und dass man sowas doch vorher reservieren sollte? Ich meinte daraufhin, dass ich ja nur fragen wollte, ob sie wen wissen würden, der ein Quartier für die Nacht hätte. Da meinte er, ich könne ja ruhig auf den Golfplatz, den ich eben passiert hätte, und da mein Lager aufschlagen. Komisch, es gab mindestens zwei leere Koppeln bei ihm, da wollte halt einer nicht entgegenkommend sein... Na gut, auch recht, wenns tatsächlich keinen stört, dass wir auf dem Golfplatz rumtippeln? Nein, der wäre ja aufgelassen, da könne ich mich ausbreiten. Nun gut, Zaun und Zelt waren aufgebaut, da erspähte ich ein Schild vom Golf-Restaurant, obs wenigstens das wohl noch gäb, mal sehen.. Leider nix, aber ich kam drauf, dass ich gleich neben einem Sternehotel residierte, auch noch mal ein riesiger Komplex.
Später im Zelt noch die horseacademy.net im internet gesucht, aaahja, ein Western-Trainingsstall. Nur Pferde, kaum Leute. Da ist wohl das Geld daheim. Teures Training für Leute, die zum Reiten vermutlich sowieso keine Zeit haben. Kein Platz für kleine Wanderponys. Mit denen ist ja auch kein Geld zu machen. Dafür wohnen wir heut gratis. Neben der Residence Royal Golf and Horse. Ätsch.
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