Die größte Hitze ist vorbei


Etappe 18  Auszug aus dem Paradies

Freiwillig zwar, jedoch nicht ganz ohne Wehmut brachen wir mittags wieder Richtung Westen auf, unser nächstes Ziel vor Augen. Wettermäßig hatte es abgekühlt, ein Gewitter hatte in der Nacht wilde Blitze geschleudert und ein paar Schleusen geöffnet - anderenorts ging dem Vernehmen nach die Post richtig ab, wir blieben halbwegs von üblem Blitzschlag verschont - welcher eh "nur" die Ponys betroffen hätte, wir hausten ja im Dachjuchee, endlich etwas Kühle zum Schlafen. 

Schnittigerweise hatte sich die Hausfrau bereit erklärt, unser Gepäck zum Zielort zu fahren, so brauchten wir mal nicht wiegen und wägen, so dass wir heute mal flotter vorankämen. Damit Saeta nicht verlernt, wie das mit lebendigem Gewicht so ist, legte ich heute den Sattel mal auf sie und Maja hatte reitfrei. Die Temperaturen waren selbst in der Sonne erträglich, im Wald erst recht, das Vorankommen durch Wald und Flur war flott, wir probierten auch mal wieder ein Galöppchen, dass mans nicht verlernt, so querten wir am Nachmittag den Lech (ist dieser etwa der "Spätzlegraben" von Bayern?, vor dem uns etliche gewarnt hatten? - siehe: "Röstigraben" wird die Sprachgrenze in der Schweiz bezeichnet, der die deutschsprachige hart von der französischsprachigen Schweiz trennt...). Wir sind gespannt, ob die kulturelle Andersartigkeit bereits spürbar sein würde..

Unterwegs sehen wir eine Gewitterfront auf uns zukommen, daneben etwas hell - hmm.., ist das nun Helligkeit von Wasserwand oder von Regenwolkenfreiheit? Sicherheitshalber verziehen wir uns mal an ein kleines Vordach, im Fall der Fälle.. Es kommt dann tatsächlich ein kleiner Schauer, aber der Großteil des Gewölks und Geblitzes zieht südlich an uns vorüber. Die Ponys läßts eh kalt, die grasen wie die Weltmeister in der Pause.

Recht trocken erreichen wir nach motivierten ca. 30 km Asch (ohne r), wo in Renates Häusl bereits alles für uns vorbereitet war, Ponys in Riesenbox und wir in der Garage im Stroh - äh, natürlich ist die Garage nicht mehr wirklich Garage, sondern eine sehr süß umgestaltete Wanderreiter (und -biker und -radler) Unterkunft mit Strohdesign Bettwäsche :-D Renate läßt das Lech-jenseitige Sprachfeeling irgendwie vermissen, und wir erfahren, dass ihre wahre Heimat Oberbayern ist ;-) 

Sie versorgt uns bestens mit Getränken und vor allem Telefonnummern für Reservehufeisen, nachdem nun Saphir einen dringenden Neubedarf angemeldet hat und wir nur ein Ersatzeisen mit haben. Bestellungen ans Universum laufen...

Morgen werden wir Richtung Pforzen (mit r!) aufbrechen, mal sehen, wies mit den Schwaben so weitergeht.

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