Erstens kommt es anders...

 ... als man zweitens denkt.... 


 

Asphalt und Alternativen

Kaum hatten wir die Packerei samt Packsattel nochmals verstellen so halbwegs im Griff, und noch ein paar Ballastgegenstände zurückgelassen, kamen wir vormittags eher spät los (weils halt da so gemütlich war). Durch eine Routenänderung sollte dieser Tag etwas länger als ursprünglich geplant werden. Sicherheitshalber gingen wir die Serpentinen zur Donau auf der Teerstraße... wenn wir nur geahnt hätten...

Der Weg bis Obernzell zog sich länger als erwartet (Weg/asphaltiert... und Straße) und als wir an der Fähre waren, gabs eine böse Überraschung: "Keine Pferde an Bord" blaffte der Fährmann uns an. Ich wurde kurz an Chris de Burghs Hit erinnert (Don't pay the ferryman), versuchte seiner Argumentation noch ein paar entkräftende Fakten entgegenzuhalten, aber er blieb stur und wir standen dumm da. Plan B? An der Donau lang und durch die Stadt... Ächz. Nun ja, das Wetter ist eigentlich perfekt, also probieren wir es. Umkehren ist schließlich auch keine Alternative. Den Radweg halblegal bewandernd (ja, manchmal heißt es nicht nur WANDERreiten, machmal ists auch mehr Wandern) stellen wir fest, Asphaltstrecken sind maximal ätzend, vor allem, wenn noch nette Zeitgenossen mit vierrädrigem Untersatz bei kritischen Stellen maximal minderbemitteltes Verhalten an den Tag legen. Nicht dass wir das nicht auch so gewußt hätten, aber es nervt auf jeden Fall. So weiß man wenigstens ganz genau, warum man dem Tempo Irrsinn unbedingt entfliehen will. Sofern mans vergessen haben sollte.

Bei der Meerjungfrau überschlagen wir kurz die Distanz bis zum Tagesziel und stellen fest, das geht sich heute nicht aus, außer wir wollen im Halbdunkel ankommen. Kurz entschlossen umdisponiert und einen Schlafplatz in der Nähe von Kellberg organisiert, umgedreht und nach endlosen Asphaltlatschkilometern kurz vor Schluss doch noch ein paar Schotterweglein beritten. Prozentual kommt das auf grad mal 10%, wenn überhaupt. Entschädigung: ein ganzes (leeres) Haus für uns und Wiese nebenbei, Heu vom Nachbarn  gabs auch noch. Zum Glück haben wir die Essensvorräte nicht doch noch daheimgelassen (bei 4 Kilo überlegt man schon, insbesondere wenn der Packesel leicht seufzt), so gabs ein delikates Pilzrisotto für uns und ein trockenes Plätzchen zum Schlafen. Punktgenau beganns auch schon zu regnen...

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