Endlich

 

Tag 1

Puh. Nach gefühlt einer Ewigkeit Zeug von einer in die andere Tasche packen, wiegen, aufladen, Schnüre und Klickverschlüsse schließen, zigmaligem Check ob eh auch alles dabei ist, Verschieben der Taschen, genervt dann die genervten Pferde fertigmachen, ging es heute tatsächlich los. Hatten sie am Vortag noch einen unfreiwillig langen Ausflug hinter sich, wegen Verreitens der Reiterleins, war zumindest Maja zum Glück relativ gechillt und das Handpferdegespann nur auf den ersten paar Kilometern etwas  lustig unterwegs. Der rechte Flow wollte bis zur Grenze noch nicht richtig aufkommen, aber langsam gings dann besser. Fressen wollen sie natürlich immer, diese Ponys, wenn mans auch nicht brauchen kann, unterwegs, und wenn mal ein kurzer Halt erforderlich ist… Dafür sind sie relativ brav zusammen.

Geleitschutz haben wir auch dabei, eine gute Isländerfreundin, mit der wir schon viele gute und lange Wanderritte unternommen haben, ließ es sich nicht nehmen, uns mit Ósk einen Tag zu begleiten und eine jugendliche Wanderreiterin war auch mit von der Partie. Wo wir auch hinkommen, mein selbstgemachter Helmhut – ich nenne ihn jetzt „Helmut“ – erregt Aufsehen. „Fremdschämen“ nennts meine Mitreiterin, hihi. Ich denk mir nix, hab ich das Teil doch hauptsächlich als Sonnenblende und Regenablauf konstruiert. Regen im Genick hab ich nämlich auch nicht so gern. Naja, designtechnisch ist noch Luft nach oben, aber drum gings nicht. Kurz vor Oberkappel bekommen wir nochmals Zuwachs, wir werden entlang des Rannastausees von Kerstin begleitet. Lauschig ist es da, seltsam, dass ich das noch nie hierher geschafft habe, wirklich schön. Auch das Wetter richtet sich nach meiner Bestellung. Vor uns schüttets, als wir noch nicht dort sind, und hinter uns ist was auch immer, von mir aus die Sintflut. Hinterlassen haben wir beim Abritt eine kleine Schar Reiterleins, die uns zum Abschied zuwinkten. Gestern bekamen wir auch noch einen Abschiedskuchen. (Dass dabei die ganze Butter draufging, naja, da kann man schon mal drüber weg sehen…)

Einmal geraten wir in einen etwas brenzligen Engpass, als Ósk bei einer Schranke mit dem Sattelgurt hängenbleibt, zum Glück bewahrt sie ruhig Blut und wir können mit vereinten Kräften den Gurt öffnen. Da war sie schon sehr erleichtert.

Meine größten Bedenken waren, dass Saeta mit den Riesen Taschen mal wo entlangschrappt, oder hängenbleibt, aber sie hält sich gut und bis auf ein paar Anmerkungen zum Ende des Rittes, dass es jetzt dann doch langsam reiche, hielt sie sich tapfer. Hatte sie doch ca. 40 Kilo drauf, deren Anbringung wir noch optimieren müssen. Packsättel sind eben eine eigene Geschichte. Morgen muss das Werkzeug nochmal zum Einsatz kommen.

Nach ca 25 Kilometern laufen wir dann müde und glücklich bei Birgit in Mittereck ein, werden mit Lasagne und – noch besser – mit einem Bett verwöhnt. Das Zelt bleibt vorerst mal eingepackt 😉

Es wuseln 7 kleine Kätzchen herum - allerliebst. Alle noch nicht vermittelt. Also los, wer Bedarf hat, ich hab die Telefonnummer...


 

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