Drei Tage, blöde Bäume, hundert Kilometer
Etappen 30, 31, 32
So schön es in der Dachsmühle auch war, ich muß ja weiterziehen. Mit frisch gewaschener Reithose zog ich bei leicht bewölktem Himmel los, diverse Schauer aus dem Wetterbericht in Kauf nehmend. Es kam nur einer, aber der dauerte von mittags bis zum Abend....
Genug, um nass zu werden, die Hose trocknen hätte ich mir sparen können, weil ich die Regenhose in der Tasche ließ. Das war ein Fehler. Im Laufe des Nachmittags machten die Schuhe das vertraute Geräusch: "quatsch, quatsch...." Bis ich dann doch das Regencape an hatte, war schon alles egal, nämlich nass. Im Wald machte ich dann auch wieder mal die Erfahrung, dass umgestürzte Bäume nicht immer entfernt werden. Die sollte mich noch verfolgen.
Zum Glück war der Regen mal vorbei, und ich konnte während des Gehens etwas abtrocknen. Immer noch Maja als Packpferd, viel zu Fuß, testete ich die Elastizität der Trailschuhe. Abschließend kann bemerkt werden, meine Redbacks sind mir lieber. Die wollt ich aber nicht der Nässe aussetzen. Dann nach der Pieselei von oben, eröffnet sich vor mir die Baar, regenfrei. Wußte ich vorher auch nichts von diesem Landstrich. Irgendwie zum Schwarzwald gehörig, jedoch ziemlich waldfrei. Der interessierte Leser möge dazu Wikipedia bemühen, da gibts auch ein schönes Panoramafoto herab vom Fürstenberg.
Die Nacht verbrachte ich nach 36 km und angeblich 1919 Höhenmetern?? (kann mich gar nicht mehr richtig an derart viele Aufstiege erinnern...? ich glaub Gabi schwindelt) regenfrei in Mundelfingen, am nächsten Tag gings weiter nach Weizen, "das sind nur 20 Kilometer", sagte mir der Hausherr. Ja, wenn man die richtige Einfädelung findet und das von der Wanderreitkarte geplante ignoriert hätte, dann schon. Wäre sicher auch noch kürzer gegangen, wenn ich nicht über das Wutachtal gegangen wäre. Stattdessen fummelte ich im Wald wieder mit Bäumen rum, um dann festzustellen, der Abstieg, der da geplant war, ist nicht zu machen - es waren sogar Handläufe für die Wanderer montiert! Mit dem Herrn von Wanderreitkarte.de muss ich wohl mal ein Wörtchen reden, aber ich hätte auch die Höhenlinien genauer studieren sollen. De facto wurden aus den 20 mal wieder 34 km... Immerhin wars an der Wutach schön. Und das Beste - eine reiterfreundliche Jakobsweg-Stempelstation! Inklusive Pony haltender Helferleins.
Bei Angie hatten wir dann die Nacht verbracht, (abends beim Wirt gabs schon wieder Eierschwammerl, juhu) und hoffte, dass der nächste Tag keine Umwege bringen würde, standen doch 33 km geplant an, ich hatte diesmal höhenmetermäßig alles genau angeschaut. Was mir Gabi leider nicht verraten konnte, war, wieviele Bäume da mal wieder rumlagen. Es ging schon am Anfang los. Hätte ich doch genauer auf die Markierung geschaut, hätte ich nicht 300 m im Wald falsch rumturnen müssen... Immerhin mußte ich nicht umkehren, das hätte mich sehr verdrossen. Maja hats allerdings spannend gemacht, über den letzten Baum auf den letzten 10 km wollte sie partout nicht drüber, ich mußte absatteln und ihr gefühlt eine halbe Stunde Mut zusprechen. Immerhin hatte ich heute kein Gepäck dabei (wobei die Säge doch wieder praktisch gewesen wär...) und lief mit Verspätung, aber noch vor völliger Dunkelheit beim Islandpferdehof zum Wasserfall ein. Mal wieder total durchgeschwitzt, der Sommer will einfach nicht abtreten! aber da half die wunderbare Dusche. Und hurra, nur ein Extrakilometer.
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