Muß i denn, muß i denn...
Etappe 25
... zum Schtädtele hinaus...
Bestens versorgt und gestärkt verließen wir nach vier Pausetagen Ursendorf wieder, weil wenn ich nicht gegangen wäre, hätte die akute Gefahr bestanden, dass ich mich dort festsetzen würde...Die offene Stelle bei Saeta war noch nicht ganz verheilt, so bat ich um einen Gepäcktransport, so dass sie sich noch erholen könnte. Das war dankenswerterweise kein Problem und so zog ich vormittags Richtung Nordwesten los. Warum Nord-Westen? Zum einen war die Unterkunft eine Empfehlung des Hausherrn, der privat dorthin Kontakte hatte, zum anderen wollte ich zu gerne die junge Donau sehen.
Doch bis dahin... hatten die Götter noch Schweiß und Zäune, somit noch Umwege und mehr Schweiß geschickt. Bis zum Badesee verlief noch alles nach Planung.(verlockend wäre der schon gewesen, aber a) wohin mit den Weibsn und b) es standen ca 28 Tageskilometer auf dem Programm) Das Thermometer stieg schon wieder auf sommerliche Temperaturen. Zum Glück wieder viele Waldstrecken. Doch heute hatte mich die Wanderreitkarte auflaufen lassen, und ich hatte es wieder nicht gemerkt. Auf der Planungskarte sah der Weg einwandfrei begehbar aus, allerdings hätte ein genaueres Studium der Gabi ergeben, dass ein Wildzaun besteht. Vor genau diesem fanden wir uns nach glücklicher Überquerung einer Hauptstraße wieder. Zu früh gefreut, man hätte auf eigene Gefahr schon hineindürfen, nur über Leitern klettern können meine Bergziegen nun doch nicht. Na gut, zurück marsch marsch, Umweg. Versuch, bei der nächsten Gelegenheit wieder zur geplanten Route zu treffen. Nix da. Wieder der Zaun. Dann am Waldrand entlanggehangelt, dort wirds ja wohl keine Zäune geben, und so dann nur sechs Umwegkilometer zusammengebracht, hätte schlimmer sein können. Die Sonne brutzelte runter, sobald man aus dem Wald kam, die Mädels schlichen immer langsamer dahin, ich führte, schwitzte und fluchte leise über die Gabi, denn die ist nicht nur bei Regentropfen blöd und speichert wild in der Gegend rum, sondern auch Schweißnässe macht sie gaga. Hitze sowieso. Wenigstens hats nichts gelöscht.
Als besonderes Zuckerl tat sich auf dem letzten Stück noch ein umgestürzter Baum am Hang auf. Halbwegs steil, viel Gestrüpp. Haben aber beide gut gemeistert. Zum Glück keine Packtaschen heute... Nach 34 km kam ich dann in Gutenstein an, gerade recht, um das Zelt aufzubauen - das erste Mal alleine, natürlich hab ich erstmal das falsche Ende ins Zelt gesteckt, den Fehler mach ich aber eh nicht noch mal. Viel zu groß kommt es mir nun vor. Danach gleich noch den Luxus einer Dusche in der Futterkammer genossen - diese Futterkammer ist mal echt pikobello, sowas von sauber und ordentlich. Ein kleiner Abendspaziergang mit kurzer Donauüberquerung und Hofladen-Eisgenuss rundete den langen Tag ab.
Erkenntnis des Tages, um mal mit Hape K's Worten zu sprechen:
30 und 30 vertragen sich nicht.
Entweder es hat unter 30 Grad, dann kann man mal 30 km gehen, ... oder umgekehrt.
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