Pausentage

 

Der Empfang und die Betreuung bei meiner Freundin waren mehr als herzlich, wir und die Ponys wurden verwöhnt, jedoch stand inzwischen eine schwere Entscheidung an: Würde die Mitreiterin hier pausieren oder gar nach Hause fahren? Es zeichnete sich bereits ab, dass Saphir seinen Damenbetreuungsjob eventuell zu gewissenhaft ausübte, oder sich während der Touren teilweise verausgabte (manchmal war er ja wirklich nicht zu bremsen mit seinen geschätzt 8 km/h Schrittgeschwindigkeit) jedenfalls machte seine stromlinienförmige Figur der Mitreiterin Sorge. Unschön war auch die kleine offene Stelle in der Gurtenlage. Die zwar nicht größer wurde oder Probleme machte, zuheilen wollte sie aber auch nicht, und das seit Wochen. Da war vielleicht mal Ruhe angebracht?

Tags darauf stand fest, unser p(e)acemaker wird uns verlassen. :-( Wir machten noch einige Besorgungen, beschlugen Saeta noch vorne neu, schoben den Abschied noch auf den folgenden Tag, waren etwas gedämpft unterwegs, hatte sich in den letzten Wochen das Team doch mittlerweile recht gut eingespielt, das wäre jetzt vorbei... das würde nun nicht mehr so leicht werden, der Traum von Santiago eventuell schon ausgeträumt? Für mich bedeutete das natürlich auch die Frage, wie weiter? Alleine, zu Fuß? mit einem oder zwei Pferden? Allein mit Handpferd, das würde teilweise schon eher mühsam werden. Aber mitschicken mochte ich nun auch wieder keine der beiden. Saeta mußte sich wegen der offenen Stelle eh auch noch etwas erholen, wollte ich nicht einen Dauer-Satteldruck riskieren, dann ginge nämlich gar nichts mehr. Also Zwangspause für alle Beteiligten. Ein Aufgeben an dieser Stelle kam für mich nicht in Frage. Zu sehr hatte ich mir diese Auszeit freigeschaufelt. Und wer weiß, vielleicht könnte der pacemaker ja bald wieder fit und rund sein, dann könnte es ja gemeinsam wieder weitergehen…?

Aber kommt Zeit, kommt Rat, immerhin hatten wir bis hierher ca. 650 km geschafft, darauf konnten wir schon mal stolz sein, und mit etwas Glück müßte doch auch der Rest zu schaffen sein. Ich könnte mich ja zumindest teilweise von Freunden begleiten lassen. Ein Hit wäre ja ein Troßfahrer... Pläne schmiedend verbrachte ich ein paar Tage in Ursendorf, bevor es wieder auf den Weg ging



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