Weiter im Trockenen

 Etappe 21 - Mit allen Wassern gewaschen     

Durchgetrocknet und wieder mal ausgebremst vom Wetter starten wir abermals Richtung Westen. Am Vortag wars bissl spät geworden, eines Teils wegen langer Gespräche über das liebe Vieh, Gott und die Welt, zum anderen hatte ein Pferd (nicht unsere) eine beginnende Kolik gehabt, um die sich dann auch noch bis in späte Nacht gekümmert werden mußte. Anderentags dann noch das alte Leiden - ein Hufeisen. Diesmal vorne links bei Maja. Es wollte schlichtwegs nicht mehr mit dem Huf zusammen sein. Das rechte nahmen wir uns für den nächsten Tag vor, es hatte auch schon Trennungsgedanken.

Spät, aber doch ritten wir los, zu einer Adresse, die uns Brigitte vermittelt hatte. Zwar wäre kein Gästebett, nur Zeltplatz, aber dafür alles fürs Pferd gerichtet. Wir waren gespannt. Das Wetter war anfangs noch etwas durchwachsen, aber dann eigentlich ideal, nicht zu warm und nicht zu kalt. Die Regenhose blieb in der Tasche. Saeta war heute nur nackiges Handpferd, Brigitte fuhr unser Gepäck :-)

 Die Pferde liefen bei der Wetterlage frisch voran, einige Höhenmeter waren auch zu überwinden, fast 1000 heute. Kurz unter Ottobeuren kamen wir an einem Dorf namens Bibelsberg vorbei. Irgendwas klingelte im Hinterkopf. Mit Ottobeuren hatte ich immer noch das Gesicht einer alten Yogafreundin in Verbindung gebracht, die dann weggezogen war. Wie hieß sie doch gleich… Wir ließen an einem „Brombeerwald“ die Ponys grasen und naschten selber auch ganz feine Brombeeren, als eine Anwohnerin des Weges kam, zur ebensolchen Ernte. Kurz gesprochen, kam ich drauf, dass sie die Yogafreundin kannte, es war genau dieses Dorf gewesen! Allerdings wäre die junge Familie schon lange nach Buttenwiesen weitergezogen. So klein ist die Welt! Sollte Petra durch unglaubliche Umstände dies hier lesen (man weiß nie!), bitte melden!

Nach 33 km durch Flur und Wald bei durchschnittlichen 5,8 km/h, durch romantische Waldwege und auch über handbetriebene Bahnübergänge, vorbei an wunderschönen Allgäuer Braunvieh Kühen und zuweilen in die Gegenrichtung der Jakobsweg-Markierung liefen wir mit immer noch frisch gelaunten Ponys bei Monika in Kronburg ein, die bereits Heu auf dem Paddock für unsere Süßen hergerichtet hatte sowie für uns eine Riesenreine voll … Käsespätzle! Jetzt wußte mans, endgültig bei den Schwaben angekommen zu sein. Erste leichte Verständnisprobleme zeichneten sich auch bereits ab, aber das kann auch genauso gut an den Weißbieren gelegen haben… hmmm… Jedenfalls ging der Pferderatsch noch lang in die Nacht, bevor wir ins Zelt krochen. Über die zwiebelig-deftigen Schlafensdüfte schweigt des Schreibers Höflichkeit an dieser Stelle.



 

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