Auf Cäsars Spuren

 



Die kleine Cabane war sooo gemütlich, da mochte man gar nicht ausziehen. Kann ich sowas bitte auch in meinen Garten stellen? Ich glaube, ich werde ein Tiny-Haus-Fan.

Doch weiter geht’s, und mit einigem Getüftel hab ich nun den Packsattel umgestaltet, jetzt gibt’s zwei Stangenrollen (wozu hat man auch die Hülle genäht?) und in der Mitte liegt eingebettet die große Rolle, da gibt’s jetzt kein Gerutsche mehr. Und die Packtaschen wurden um Kabelbinder verlängert (dafür haben die Franzosen gar kein Wort..) und hängen nun schön gerade und etwas tiefer, in der Hoffnung, dass das zu weniger Schieflage führen möge. Hat auch ganz gut geklappt. Kabelbinder sind super. Ich konnte auch gleich die frisch erstandenen Rucksackregenhüllen drüberziehen, denn es begann zu regnen. Wir erinnern uns: Leichte Beschädigungen an den alten Packtaschen… Es sollte auch bis abends – von kurzen Pausen abgesehen – nicht wieder aufhören.

Daher hab ich heute gleich die Regenausrüstung Stufen 1 – 4 getestet. Stufe eins: nur die dünne Regen/Windjacke, für so Sprühregen wie gestern morgen. Zwei: Jacke und Regenhose, drei: Cape drüber und vier: Zweites kurzes Cape. Für den Reißverschluss, da regnets ein. Bzw. zum Gehen ist das kurze Cape eindeutig besser. Dann kann auch das große auf dem Sattel bleiben. Außer kalten Händen (die man ja nie vor dem Regen schützen kann) gabs keine „Verluste“ zu beklagen. Die zwei Paar waschelnassen Handschuhe zählen wir da jetzt nicht.

Vorgestern wurde ich von Marc schon auf die Route  „chemin de Cesar“ aufmerksam gemacht, die es vor Le Puy-en-Velay geben würde, über diese seien schon die alten Römer gekommen. Sicher nicht, um irgendwelchen Reliquien zu huldigen, die gabs damals ja noch gar nicht, sondern vermutlich den Galliern (bis auf Asterix und Obelix natürlich) zu Leibe zu rücken. An manchen Stellen sah es wirklich so aus, als könnte eine Legion Römer gleich um die Ecke kommen… es ging bei gutem Geläuf heute nur mäßig bergan und dafür länger ganz leicht bergab, da war die Motivation ganz gut. Vom Wetter mal abgesehen, aber mit den richtigen Ohrwürmern im Kopf marschiert sichs recht flockig. (Z.B. "Junge Römer" von Falco...)

Dummerweise hatte ich – weil ich so happy darüber war, dass die nächste Station am Vorabend schon zugesagt (und gleich auf Gabi gespeichert) war – nicht mehr nach der genauen Adresse geschaut, ich dachte mir, der Ort ist eh so klein.. Hätte ich mal besser machen sollen, dann hätt ich mir locker 4 km bei Niesel erspart. Na ja, wir sind auch so angekommen und hier traf ich die nächsten Pilger in der Herberge! Alexis und Genevieve. Zwar nur bis Le Puy, aber immerhin Gleichgesinnte. Drei Tage zuvor nach Montbrison hatte ich eine junge Frau auch auf dem markierten Weg wandern sehen, die ich aber nicht angesprochen hatte. Aber jetzt geht’s langsam auf die Pilgerautobahn… na ja, bei der Jahreszeit wird’s nicht voll sein, aber dennoch.

Der Hit war dann am Abend, die Hausfrau, Martine, organisierte mir eine Unterkunft für die Ponys im Stadtzentrum von Le Puy-en-Velay! Gleich beim Kloster! Horrido, Stadtbesichtigung, ich komme! Es sind nur 17 km und es ist dann auch noch Freitag Abend, mal sehen, was dort so los ist. Es soll ja ein ganz toller Ort sein. Wetterbericht sagt gut, ich lasse mich überraschen. Meine Mitpilger werde ich im Kloster auch wieder sehen, wurde ich informiert. Dort ist nämlich die Pilgerunterkunft. Wunderbar, wenigstens zwei, die sich auskennen.

 

ja is denn jetzt scho Weihnachten? (noch nicht, aber in 2 Monaten schon vorbei...)



Vor Kirchen warten sie immer am bravsten.. Rechts die neue Bepackung von Saeta

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