Ausgesöhnt


 

mit dem Schicksal, jedenfalls, an meinem Geburtstag hätte es kaum besser laufen können. Morgens schon ein Taxi zum kleinen Einkauf, kurze Führung in der Schreinerei, die Mädels vollgefressen mit Gras, also minimal lästig, und die Strecke kurz. Dazu eine von Christian maßgeschneiderte Planung, damit ich ja die highlights der Tour nicht verpasse. Weil die Strecke eh nicht lang war, wars egal, dass diese Luxusvariante ein paar km länger war. Ein Rastplatz am See wurde auch noch eingeplant. Und das Beste: Reiten ohne Gepäck!

Da waren alle drei Mädels doch gleich viel besser drauf. Eine lauschige Routenführung dazu, sie waren hochmotiviert, obwohl es wieder (wie üblich…) warm wurde. Ich startete heute mal mit Saeta, und wir testeten, ob wir alle die schnelleren Gangarten überhaupt noch können. Ungewohnt, aber tadellos. Überraschend schnell erreichten wir den Rastplatz, einen lauschigen See in der Gemeinde Montpont-en-Bresse, den diese einem Gönner zu verdanken hat, der sein Vermögen an die Gemeinde für gemeinnützige Zwecke vererbt hatte. Von dem Geld wurde der See gebaggert und eine Mehrzweckhalle errichtet. Das nenn ich mal Verbundenheit mit seiner Heimatgemeinde! Ob sowas bei uns jemandem einfiele? Die Weiber hatten natürlich nix Besseres zu tun als genau bei der Pausensitzgarnitur für Dünge-Garnitur zu sorgen. Christian hatte zwar gemeint, das mache nix, wenn da was passiert, er kenne die Bürgermeisterin, aber mir wars zuwider, zumals genau beim Tisch war. Die gute Schaufel war natürlich – weil Gepäcktransport - nicht dabei, also was tun? Das Baguettesackerl musste dran glauben. Ich erspare die Beschreibung… auf jeden Fall war die Spurenbeseitigung erfolgreich. Die Franzosen sind da sowieso alle recht leger – kein Hundebesitzer schaut schief oder sonstige Passanten, alle grüßen freundlich und manche machen Bemerkungen über unser Gespann – was ich mal mehr, mal weniger verstehe.


Nach der Pause gings flott weiter, Saeta hatte richtig Elan, jetzt als Handpferd, und diesen nutzte sie gleich schamlos aus, als mir ihr Seil einmal entglitt, um stracks wieder zurückzulaufen. Waren ja nicht viele km, sie wollte wohl ausreichend trainieren, so haben wir halt drei Extrakilometer gemacht. Im Galopp, bzw. Tölt, irgendwie mußte ich ja hinterher. Beim See hab ich sie endlich wieder eingefangen gekriegt, das Luder. Hat ihr offenbar auch gefallen da.

(eine der seeehr renovierungsbedürftigen maison-bressenenne-de-bresse)
 

Die restliche Strecke war ebenfalls sehr ansprechend, und wir erreichten zwar recht nassgeschwitzt aber fit den Zielort, die Caval Ranch in Grange bei Romenay von Marjolaine. (cavalranch.fr) Abends gabs auf die lokale Spezialität (den Namen hab ich leider vergessen, eine kleine würzige Mehlspeise aus Käseteig) eine Kerze obendrauf, eine köstliche Quiche mit Karottensalat, ein Bett, was will man mehr. Marjolaines Geburtstagsgeschenk: eine schnelle Wäsche samt Trocknung meiner Sachen (obs wohl schon so dringend gerochen hat?) Super. Merci beaucoup.

 

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