Die „erste“ Etappe in St. Privat – fast privat
oder Little Iceland for Beginners
Früh läutete der Wecker, es war um sieben die Morgenmesse mit Pilgersegnung, na da geh ma hin. Am Vortag hatte ich außerdem noch Haferflocken gekauft, um sie den Mädels als Frühstück zu geben. Entweder es lag an denen oder an der Segnung, dass beide heute so gut drauf waren?
Nach dem Frühstück in der Pilgerrunde fragte ich Alexis, ob er Zeit hätte, mir beim Bepacken zu helfen. Die Oberlast alleine raufspannen ist jedesmal ein Zirkus. Er und Geveviève hatten noch Zeit bis zu ihrem Zug, für sie war die Wanderung hier zu Ende, sie waren einen Tag nach mir in Cluny losgegangen, und gemeinsam mit mir in Le Puy angekommen. (ich hatte allerdings 3 Stehtage…) So halfen mir die beiden noch beim Fertigmachen, und ich kam zeitig los, um nur JA RECHTZEITIG vor 18 Uhr wie es geheißen hatte, bei der Unterkunft in St. Privat d’Allier anzukommen. Hetzen hätten wir so oder so nicht müssen. 24 km standen auf dem Plan. Es ging schon damit los, dass ich mich in diesem Stadtwinkelwerk von Gäßchen zweimal verlief und mit den Hexen an der Hand durch den Wochenmarkt durch mußte. Aaargh. Wiederum tauchte plötzlich Alexis auf und wies mir die richtige Richtung. Endlich raus aus der Stadt. So nett wies war, aber mit Ponys an der Hand kann das nix im Getümmel.
Bei der ersten Aufsteigemöglichkeit ließ ich Maja wie üblich kurz alleine grasen, plötzlich kriegte die die Motten und machte sich auf eigene Faust auf zum nächsten Garten – privat natürlich… Ich mit Saeta hinterher, zum Glück wollte sie eh nicht weit. Das Fußballtraining hatte ihr wohl nicht so ganz gefallen. Egal, wenn sie schon so gut drauf waren, dann gleich mal los. Die Strecke war ja mit Steigungen angepriesen, die sich aber als sehr moderat herausstellten, im Gegenteil, heute war das mit Abstand beste Geläuf seit langem! Vulkanisch-dunkler Sand und auch die Beschaffenheit der Wege erinnerten mich stark an Island – mit Bäumen halt. Da ging auch mal ein Träbchen… So stellte ich fest, dass ich doch relativ flott vorankomme im Vergleich zu den Fußpilgern, ich traf einige vom Frühstück wieder, die gleich nach der Morgenmesse losgezogen waren, und nicht noch Pferde bepacken mußten.
Wenn man vom letzten Stück mal absieht, das war ein übles Stück Abstieg über Mega Steine, ich war ganz stolz auf meine zwei Damen, dass sie das gemeistert haben ohne Hudeln und ohne Verstrickungen. Das Schlechte kommt diesmal zum Schluss. Die Unterkunft, die angepriesen hatte, sie könne Pferde aufnehmen, erwies sich als total unbrauchbar. Zumindest für die Mädels. Der in Rezensionen so gelobte Manager erwies sich als völlig unhilfreich, es gab kein Heu und das Stück „Wiese“, das er mir anbot, war kaum mehr als ein Gerümpelhaufen ohne Zaun mit 4 mm Bewuchs auf einer Anhöhe am Hang. Na Mahlzeit. Was nun. Es gibt auch einen Zeltplatz da. Den flugs in die Gabi gespeichert und 300m weiter (hätte ich mal bloß nicht so viel Zeit bei der Suche nach der unbrauchbaren Herberge vertan, ans Telefon war der Gute nämlich auch nicht gegangen…) war ich mit zwei weiteren Campern auf dem Campingplatz und ließ die Ponys schon mal grasen, da stand nämlich noch was. Nachbarschaft gabs auch, ein einsames Pferd. Na also. Wäre ja gar nicht so schwer gewesen, aber wenn man halt gar nicht mag und das Saisonende naht…
Liebe Kolleginnen vom Tourismusbüro in Le Puy, den Typen von der Cabourne könnt ihr von der Liste streichen, nur bitte keine Pferde mehr da hin schicken. Danke.
Wenigstens hatte ich das kleine Zelt, gegen das ich das große eingetauscht hatte, um leichter zu werden, nicht umsonst gekauft. Ich kriegte das Aufstellen ganz gut hin. Platzangst darf man allerdings keine haben.. Den Mädels gönnte ich vom Nachbarzaun abgezweigt ein wenig stärkeren Srom und hoffte auf eine ruhige Nacht. Leider war das Restaurant schon zu. So bliebs beim Not-Equipment. Brot, Knäcke und Co. Dafür hat mans… In der Hoffnung auf ein morgendliches Frühstück im hoffentlich offenen Café.
Das war mal ein Rastplatz nach meinem Geschmack.
fast wie dahoam... nur dass der Tuffstein hier wärmer wird
Dem Team des Fremdenverkehrsamts von Le Puy-en-Velay hat Ihr Artikel vom 27. und 28. Oktober gefallen. Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten mit der Unterkunft "Gîte de la Cabourne". Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Weg bis nach Santiago, das hoffen wir.
AntwortenLöschenFlorence und Hortense