Das Hochland



 

 oder Islandfeeling Vol. II

Verglichen mit der vorigen Übernachtung war das in St. Alban eine eher einsamere Sache, aber immerhin, die Sachen wurden trocken, und ich brauchte nicht viel umpacken. Aber 65 Euro für kein Handtuch und auf warmes Wasser mal schnell 5 Minuten warten fand ich schon ein wenig saftig. Okay, es war ein Abendessen dabei und das Frühstück. Aber auch hier war „etwas“ Luft nach oben. Französisches Frühstück besteht ja meistens aus Weißbrot-Baguette mit Butter und Marmelade, Heißgetränk, und bei Glück noch ein Joghurt. Oder ein Croissant. Das ist ja recht fein, aber es besteht hauptsächlich aus – Luft. Besser ist das, sich noch anderweitig mit ein wenig dunklem Brot einzudecken. Vorausgesetzt, es liegt eine (offene!) Boulangerie am Weg. Allein frühstücken ist mir fast noch lieber, dann gibt’s Porridge. Das hält an. 

A propos Wasser. Das schmeckt in manchen Ortschaften echt scheußlich. So auch hier. Du denkst, du bist aus Versehen im Schwimmbad gelandet. Igitt. Aber immer noch besser als gar keins. Heute kam ich zum Glück an einer "Wassertankstelle" vorbei, das war gleich viel besser.

Die Ladys waren auf ihrem Gartenstück ganz gut untergebracht gewesen, es fand sich noch ein Heuballen, an dem zum Frühstück noch genascht wurde. Ich hoffte, auf der Durchreise noch einen Laden zu finden, wo ich noch Haferflocken und dergleichen für den „Tiger im Tank“ kaufen könnte, aber…. Immer dann, wenn ich mal in einer Ortschaft bin, die groß genug für einen Laden ist, dann ist… Mittagspause. Seufz. So, dass man nicht mal für sich selber was ergattern kann. Eine „Essensbox“ gabs allerdings, die kleine Mahlzeiten auswarf. Oder vielmehr sollte. Es kam nämlich nix raus. Hmpf. Also mir können diese Maschinen echt gestohlen bleiben. Entweder nur Schrott drin oder es kommt nix. Also wieder Notration.

Wetter hatte ich für heute mit Wolkenloch bestellt, es war richtig schön isländisch-frisch, windig und sonnig zugleich, Sprühregen mit Regenbogen gabs auch, der endete aber immer so ca. 10 Meter neben uns. Okay, ein paar Tropfen haben wir abgekriegt, aber die Regenausrüstung blieb drin. Hat eh der Wind gleich wieder getrocknet.

Heute gabs geläuftechnisch nix zu meckern, allerdings ein paar Hindernisse zu überwinden. Man hatte den Weg für Fahrzeuge gesperrt mit einem Durchschlupf. Der war allerdings für bepackte Ponys zu schmal. Der erste Durchschlupf war easy, es gab daneben ein Loch. Allerdings der zweite, nach einem sehr sandigen Abstieg war dann zum Absatteln. Gut, dass die beiden (jetzt) so schlank sind :-D Das zweite Hindernis war eine Kombination aus Brücke über den (Sumpf-)Bach bzw das viele Wasser, das, nachdem es kürzlich vom Himmel gefallen war, irgendwo hinrinnen wollte. Die Brücke war mit zwei kleinen Treppen versehen. Wäre sonst kein Problem, wir standen auch schon mitten drauf, aber den Abstieg ins Wasser rein wollte ich eher nicht führen (ähem) und Maja wollte nicht über die Treppe ins Wasser gehen. Oder gar springen. Prinzessin.. Also auf der schmalen Holzbrücke beide Ponys wenden, und zurück marsch, Umweg. Straße. Rrrg. Holzlaster, undsoweiter. Und Frau Saeta mag ja immer mittendrin statt nur dabei sein. Zerr, zieh, schimpf.

Abgesehen davon kamen wir trotz 36 km mit 5 kmh gut voran, heute brauchten wir weder Beleuchtung noch Warnweste, wir checkten in der Schule ein. Besser gesagt, erstmal in der Bar, die die kommunale Gîte in Malbouzon betreut. Ich war ganz allein in der Etage. Die Kommunikation mit der Barfrau verlief etwas ruckelig, bis ich draufkam, dass hier ein etwas eigener Dialekt gesprochen wird… Okzitanisch. (Das ist zwar kein Dialekt, sondern eine eigene Sprache, aber verstehen tu ichs so oder so nicht) Wenn sie langsam sprach, dann kamen wir schon klar. „Demeng mateng“ war dann also morgen früh. Aaahja. Nach dem Abendessen, das mir schon zuviel wurde (schlauerweise ließ ich mir das Omelett für das Frühstück aufheben) und zwei Gläschen Rotwein, der sehr gut war, schaffte ich es gerade noch in die oberste Etage und in die Waagerechte.

 

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