Nach Regen folgt auch Sonnenschein
Am Campingplatz im Chalet wars okay gewesen, nur die nächtliche Pferdeverpflegung war halt der Graskürze entsprechend etwas wenig, dafür hatten sie ja noch das Heu, und sie bekamen auch noch Gerste. Heute wollte ich mal die 50/10 Routine ausprobieren, nämlich 50 Minuten gehen/reiten und 10 Minuten Pause/fressen. Das klappte ganz gut, man staunt, wie schnell oder langsam die 50 Minuten vergehen. Zeit ist wirklich etwas sehr Relatives, wie schon Einstein wußte…
Die geplanten 26 km begannen mit einer kleinen Abkürzung fernab des GR65, weil ich nicht auch noch extra Kilometer machen wollte, soo sehr hänge ich nicht an dem Originalweg. Am Anfang war dann auch eine Brücke über den/die/das Lot (den Fluss halt) eingeplant, und je länger ich ging und die Brücke auf der Karte/Gabi betrachtete, umso eher beschlich mich ein „Iller-Gefühl“ (eifrige Leser des blogs werden wissen, was ich meine, Episode it’s a loong way) und ich hatte Bammel, ob diese Brücke auch begehbar sei, sonst hätten wir umdrehen und weitere 5 km dranhängen müssen. Zum Glück gabs überhaupt kein Problem, die erlaubten 2 Tonnen haben wir glaube ich nicht überschritten, und wenn diese Brücke nicht passierbar gewesen wäre, dann wäre 500 m weiter noch eine gewesen. Aufatmen. Wenigstens fings schon gut an.
Danach gings wieder mal bergauf. Das Wetter hatte sich heute entschlossen, unentschlossen zu bleiben. Ich hatte mal nur Stufe 1-2 an Regenzeug an, es wechselte heute ständig. Tendenz aber zum Besseren. Beim Bergaufgehen wird’s einem natürlich warm, und die hohe Kunst ist es, die Körperbedeckung mit der Wärmeentwicklung in Einklang zu bringen, so dass einem weder zu heiß noch zu kalt wird. Was in Verbindung mit Regenkleidung nicht immer einfach ist.
Bei einer Pause meinte Saeta heute, sie müßte sich ins Seil einwickeln, was natürlich nur schiefgehen konnte, sie kam dann nicht mehr aus ihrem Kreisel raus und setzte sich quasi auf den Boden – in dem Fall den Straßenrand. Typisch. Da saß sie nun, bis ich sie befreite und den Panikhaken aufmachte. Kaum offen, weitergefressen. Von unten. So typisch sie. Keine Spur von Panik. Wenigstens ist der Packsattel nicht verrutscht.
Die Sache mit der Abkürzung hatte mal wieder den Straßenhaken, es ging recht lang auf der Straße, wo es uns dann zweimal ordentlich abduschte, gottlob rechtzeitig die Regencapes drauf. Danach kam die Sonne sogar raus. Da sieht die Welt gleich anders aus. Wir liefen dann recht lang bergab bis nach Figeac (nur 200m Seehöhe) hinein, wo wir – Mädels am Laternenpfahl angebunden – einen Bäcker fanden, mit köstlichen Gebäcken. Danach gings – wie zu erwarten – wieder hinauf, und fast hätte ich die Gîte verpaßt, weil mir Gabi einen längeren Weg vorgegeben hatte, aber rechtzeitig fiel mir ein Schild auf, das paßte zu der Beschreibung und wir drehten bei – da war dann auch schon Olivier, der Gastgeber, der mir rief. Die Überraschung des Tages – es gab außer trockenen Plätzchen für die Sachen eine Riesenwiese mit so gut wie nicht abgefressenem Gras, die Mädels waren begeistert. Juhu! Für mich ganz allein ein Bett in einem Viererzimmer, ein köstliches Abendessen mit Familienanschluss und als Krönung noch eine Waschmaschine. Die dringend nötig war.
der Beweis: die Sonne schien! Beim Regen mach ich eher keine Fotos...
Liebe Ingrid, mit Begeisterung folge ich regelmäßig deinen Zeilen! Ich bewundere dein Durchhaltevermögen! Hoffentlich triffst du weiterhin viele positive Menschen (Engel)auf deinem Weg.
AntwortenLöschenVLG Sonja