Etwas Statistik


(wird noch ergänzt):

Allen Neugierigen, die Zahlen, Daten, Fakten, wissen wollen, widme ich diese kleine Zusammenstellung: (die natürlich noch um den Rest des Camino ergänzt werden muss, aber dazu muss ich ihn erstmal fertig gehen)

Distanz-Kilometer vom Start bis zum (Zwischen-) Ziel St. Antoine: 2218 km

Anzahl Tage / Etappen:  105 / 84 ergibt Pausentage: 21

ergibt durchschnittliche Tageskilometer: 26,4 (Ruhetage mit eingerechnet: 21,1)

Distanz von St. Antoine bis zum Ziel Santiago de Compostela verbleibend: ca. 1100 km, bis zur spanischen Grenze: ca. 300

Wetterdaten

"Das Temperaturmittel lag im August 2023 mit 18,3 Grad Celsius (°C) um 1,8 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (16,5 °C)" zitiere ich einen Wetterdienst.

Das kommentiere ich besser nicht und erspare mir den Rest, gefühlt lag die Höchsttemperatur zeitenweise jedenfalls über der Toleranzschwelle

"Regenmenge August (Deutschland) 125 Liter pro Quadratmeter"

davon haben wir mindestens 100 abgekriegt

Kurz gefaßt: Zwischen Grillen bei Ober- und Unterhitze und (Outdoor-)Langzeitduschen waren die Übergangstage erträglich, aber wenig, erst ab Mitte Oktober wurde es etwas besser. (Ich will damit eigentlich nur sagen, dass wir uns mindestens einen Wetter-Orden verdient haben!)

Kurioses

Anzahl/Ort der Bäume, die im Weg lagen und entweder umklettert oder besägt werden mußten:

hauptsächlich in Baden-Württemberg, und Schlichterhof, Gutenstein,  6xWeizen,  5xWasserfall,  Moissac

Dead ends - wo der Weg lt. Karte im Original nicht weiterging:

 1x (das war der offizielle "Reitweg" gewesen, er endete im Kuhzaun)

Sonstige Foppereien der Wanderreitkarte.de, die einen Umweg nötig machten: (da müssen wir reden, Herr Wanderreitkarte...)

5x (einmal Brücke mit Reitverbot, zweimal Wildzaun, einmal über die Viehweide, einmal zu steil und gefährlich)

Zäune geöffnet, um auf dem Weg weiterzukommen: 4x  sowie ein "Viehgatter" auf französisch (selbstverständlich wieder hinter mir geschlossen)



Engstellen, die zum Absatteln zwangen: ca. 10mal

Was ich keinesfalls missen möchte, und beim nächsten Mal sicher wieder mitnehme (Aufzählung nicht vollständig):

Handsäge, Kabelbinder, Zelt, Zugwaage, landwirtschaftliches Allzweckreparaturschnürl, Panzertape, Leatherman, Zaun (Stäbe etwas kürzer, mit längerer/leichterer Litze), Hygienetücher mit ätherischen Ölen (ohne Chemieglump), meine wunderbaren Schuhe, die Yak-Socken, die Wanderreithose von Seiler, die Regenhose, Gummihandschuhe für die Regenzeit, das Notebook und natürlich die GABI! (Wer es verpaßt hat: so heißt das GPS-Gerät)

Wo noch Verbesserungsbedarf ist: Der Packsattel, für einen Isländer für meinen Geschmack zu schwer, wird gegen ein leichteres Modell getauscht. Ebenso die Taschen. Mittlerweile weiß man ja, was man zu Hause lassen kann. Mit dem Regenzeug bin ich auch noch am Hadern. Drei Schichten auffahren erscheint mir schon etwas aufwendig. Vielleicht greife ich hier noch auf einen Bundeswehrponcho zurück. (wird getestet). Eine neue "Gabi-Garage", die die Regentropfen abhält, ist ebenfalls im Teststadium. (Im richtigen Leben ist dieses Teil ein Fahrrad-Handyhalter. Mal sehen, ob er sich bewährt.) Sonst muss Fernands Sardinendose wieder herhalten.(hält immer noch, merci, Fernand!) Die Mistschaufel wird jedenfalls durch einige Plastikmüllsäcke ersetzt, die sind vielseitig verwendbar und wiegen nicht viel (und passen in die neue Gabigarage). Große Sackerl fürs Gackerl halt.

Und eine gute Idee wird auch noch geklaut: Gesehen im internet - Packpferd mit Maulkorb! Das wird die Offenbarung, ich weiß es schon jetzt... ich bestell schon mal.



Persönliche Gewichts-Details:

Kilos, abgenommen: 

selbst: 0,  

Ponys: mindestens je 20 kg

Gewicht der Packtaschen fürs Packpferd:


 

Das Gewicht betrug am Anfang: 2x17 kg, ab der ersten Erleichterung in Hollern nach 12 Tagen je ca 15 kg,  zweite Erleichterung ab Ursendorf, dann in Weilheim/Rohr beim Wasserfall, nochmals minus 2 kg, vor dem Grenzübertritt minus Reservebeschläge und Raspel, in Frankreich waren es noch je ca. 11-12 kg pro Seite, ab Montbrison mit den neuen Packtaschen nur noch je ca 6 kg. Ab Lauzerte dann ganz ohne Packsattel, der auch ca. 10 kg auf die Waage bringt (leider nur noch für 3 Etappen). Ab da mußte das Reitpferd (Maja) alle Sachen tragen. An Mehrgewicht war es aber nur der Zaun, alles andere blieb in Lauzerte.

Packtaschen am Reitpferd: Hinterpacktaschen je 4-5 kg, Vorderpacktaschen ca. 2,5 kg je Seite, dazu kam zum Schluss noch der Zaun mit Litze, der vorher auf dem Packsattel verstaut war.

(hier sieht man schön die kleineren Packtaschen)

Wer sich fragt, was mit den zurückgelassenen Sachen passierte: Die wurden bei der Rückfahrt alle der Reihe nach wieder eingesammelt. Was ein Kofferraum im Auto doch Schönes sein kann...

Das Essen:

Für den Notfall (d.h. wenn es nicht Essen beim Quartier gab) hatte ich immer ca. 3-5 Portionen "schnelles Abendessen" à la Bio-Fertiggericht dabei, unterwegs wurde eingekauft, wo es ging, (es ging nicht immer...) und Brot und Käse waren nicht nur, aber besonders in Frankreich die treuen Begleiter. Fürs Frühstück machte ich oft Porridge, das ist recht praktisch auch zum Mitnehmen. Aufstrich und Butter ist eher unhandlich... Heißes Wasser bekommt man doch recht einfach, und zur Not gehts auch mit kaltem oder mit Apfelmus. Nicht zu vergessen, Früchte- und Müsliriegel... Honig aus der Quetschflasche hat den ganzen Ritt über ausreichend für Süße gesorgt.

Mittags gewöhnt man sich total schnell daran, nur eine Jause/Brotzeit/pique-nique zu verzehren und hebt sich den großen Hunger auf für nach dem Absatteln. Viele Male wurden wir eingeladen, entweder zu Brotzeit oder einem "richtigen Essen", es gab natürlich auch einige Male Pizza, einmal davon aus dem ominösen Automaten. Selber gekocht wurde nur ca. 15-20mal, somit erübrigte sich die Mitnahme des Campingkochers recht bald. Unterwegs lachten uns viele Beeren, Äpfel und sonstige erntbare Köstlichkeiten an, die ihren Weg in den Magen fanden. Die Restaurantbesuche waren rar, und daher eher ein Highlight auf dem Weg (außer dieses eine Mal... die Mitreiterin litt Qualen...) Die Herbergen kochten mal so, mal so. Man sollte halt nicht vergessen mitzuteilen, dass man kein Fleisch mag... 🙈 

Zu trinken in ausreichender Menge war natürlich auch sehr wichtig, zumal an den sehr heißen Tagen auch literweise geschwitzt wurde. Da war die Dreiliter-Trinkblase schon praktisch, ohne sie hätte ich den Einritt auf Gut Hollern wohl nicht ohne Halluzinationen erlebt. Gegen Ende der Deutschland-Durchquerung wurde sie dann allerdings von drei bis vier Adelholzener-Wasserflaschen abgelöst, auf Dauer hat die Unterseite dem Druck gegen den Sattel nicht standgehalten, und leckte ein wenig, was mit zunehmender Abkühlung des Wetters eher unangenehm wurde.



Die Unterkünfte:


 

12mal wurde gezeltet, viermal eine "rustikale" Unterkunft ohne Zelt, aber mit Dach, 21mal privat (sowohl Nichtpferdeleute als auch private Pferdehalter), 39mal in einem Reitstall, mal mehr, mal weniger rustikal, davon waren 17 Wanderreitbetriebe, (da wars natürlich luxuriöser) in richtigen Jakobsweg-Herbergen 17mal, und dreimal war ich im Kloster. "Richtig wild" zelten mußten wir nie. Das eine Mal auf dem Golfplatz zähle ich da jetzt nicht. Monopolistischen Raubrittern, geldlich gesprochen, fiel ich nur zweimal in die Hände. Verbucht unter Lehrgeld.


 



 

An dieser Stelle möchte ich mich schon mal herzlich bei all jenen bedanken, die uns bzw. den Ponys schnell und unbürokratisch eine Bleibe zur Verfügung gestellt haben, uns unterstellen ließen, Getränke, Tränkwasser oder Transport anboten, verköstigten, vielen lieben Dank Euch Engeln am Weg! Ohne Euch wären wir nie so weit gekommen! Danke, Thank you, Merci beaucoup! Auch allen unbekannten Begegnungen sei gedankt, die uns immer wieder Mut zusprachen, wenn die Moral gerade etwas gesunken war. Man konnte darauf wetten, dass spätestens nach der übernächsten Kurve jemand nachfragte, interessiert und begeistert war und aufmunterte! Wenn das nicht auch "Schützenhilfe von oben" war...?

Die Hufe/Beschläge:

Die Verbundbeschläge aus Kunststoff hielten:

in Deutschland bei Maja (made in China): erster Durchgang: vorne knapp 500 km, hinten ca 700, 2. Runde nur 400, es wären noch ein paar gegangen, aber der Schmied war nah, die Gelegenheit günstig.

bei Saeta (made in Niederbayern): erster vorne nur 300 km, da sie schon einige unmeßbare Kilometer von daheim drauf hatten, aber noch zu gut zum Abnehmen waren,
zweiter bis zur Grenze 600, da wäre auch noch was gegangen, aber, siehe oben.


 


Ab der Grenze zu Frankreich: 

Die Metall-Eisen, Spezialbestückung 8er, mit je 5 Stiften sowie Schweißnähten an den vorderen Enden:

hielten vorne bei Maja 650 km, hinten bis zum Schluss, und 

bei Saeta war nur einmal hinten ein abgerissener Nagel zu ersetzen, (mangels Zange blieb der ganze eigenhändig eingeschlagene Nagel umgebogen drauf, hat erstaunlicherweise super gehalten) mit den Eisen lief sic knapp 1350 km in Frankreich.

In Montbrison wurde Maja vorne noch einmal aufgedoppelt ;-) Merci beaucoup, Daniel! Diese 10er Eisen mit gleicher 5facher Bestiftelung hielten nicht nur bis St.Antoine 650 km und noch weitere 40 auf dem Weg zum Taxi, sondern noch daheim bis nach Weihnachten. Geklappert haben sie dann allerdings. Sie sind aber noch brauchbar, die werden recycelt.



Somit kann zusammenfassend geschlossen werden, in Frankreich sind die Wege besser! Kein Wunder auch, bei dem Schotter, den die Deutschen in den Wald kippen.

Dank, Lob und Preis den drei Hufschmieden Martin Jungwirth, Marcel Jurth https://hufwerk.info/ und Daniel Clairet sowie der besten Hufbearbeiterin der Welt!! (die nicht namentlich erwähnt werden möchte ;-)

Die Füße:

Der Verbrauch an Blasenpflastern hielt sich in Grenzen, man muss ja nicht gar so viel marschieren wie ein Wanderpilger, aber ein Päckchen ging doch drauf. Auch bewährt hat sich ein kleiner Essigspray zur Kühlung und quasi Desinfektion. (Riecht auch besser...) Pflaster kann man auch öfter brauchen. Auch für die Finger. Nur zu lange darf man sie im Regen nicht drauf lassen, will man nicht als Teil-Wasserleiche enden. Da sind die Gummihandschuhe wieder praktisch. Stichwort Gummi: das Profil der Schuhe ist bei den redbacks noch formidabel, die Salomon-Trailrunner (gekauft im Juni 23) kann ich nicht mehr empfehlen. Das Modell war früher super, sie hielten jahrelang, taugen jetzt absolut nix mehr. Nach drei Monaten: Risse im Stoff. Da bringt auch goretex nichts. Und das, wo sie nur die Reserveschuhe waren. Vom Profil will ich gar nicht reden. Nächstes Mal nehm ich als Reserveschuhe Billigstorfer, das reut mich dann wenigstens nicht, wenn sie zum Wegschmeißen sind.


 


Ganz nebenbei haben wir noch Kilometer für den outdoor riders cup gesammelt... Die waren auch nicht zu schlagen... :-D Ob wir da in 2024 wieder mitmachen? Na sicher.

Beim nächsten Beitrag gehts dann (hoffentlich!) bereits wieder an die Planung der baldigen Fortsetzung, also bleibt dran... Wen etwas Spezielles interessiert, schreibts einfach in den Kommentar...

 

Zu guter Letzt, liebe Blogleser, Ihr seid der Hammer! Bis einschließlich heute vermeldet die Blogstatistik über 30.000 Klicks! Aus aller Herren und Damen Länder! Tendenz noch immer steigend! Wo seid ihr alle? Es wäre nett, würden sich ein paar Leser offenbaren, wo sie mich gerade lesen und woher sie den Link hatten. Suchen kann man ihn nämlich nicht, ohne den Namen zu kennen. Ihr seid also alle Insider... ;-) Ich würde mich sehr über Kommentare freuen!

 



Kommentare

  1. Liebe Ingrid, wie schön zu lesen, dass du eine Fortsetzung planst! Wir haben uns an der Dachsmühle kennengelernt am "Mongolengrill" ;-) und seitdem hab ich den Blog verfolgt, leider nicht geschafft, zu dir zu stossen, obwohl ich im November in Spanien war. Vielleicht klappts nächstes Mal?! Grüße auch von Peter aus Kehl, der auch immer wieder neugierig mitliest :-)

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  2. liebe Andrea, das wäre schön, wenns mal hinhauen täte, ich hab noch deine nummer, wenn sie noch die gleiche ist... vielleicht wirds ja mal was im Mühlviertel? oder du kommst Hof hüten, noch besser!! liebe Grüße!!

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