Die Plackerei mit der Packerei
Das Abendessen im Panoramalokal – ich hatte mal wieder vegetarisch bestellt, und was kam? Wir ahnen es… Eier…! Dazu gabs (Eier?-)Nudeln, die anderen hatten Entenhaxen, die Quiche zur Vorspeise war sowieso eierhaltig, Nachspeise Kuchen… ich glaube, so viele Eier wie hier esse ich sonst nie! Das Ganze für 15 Euro, da kann man nicht meckern.
Ich hatte nicht ganz einkalkuliert, wie früh ich angekommen war, nach dem Abendessen hatten die Ponys die nicht so riesige Wiese schon ordentlich platt gemacht. Aus lauter Mitleid wollte ich sie noch ein wenig Randgras fressen lassen, prompt meinten sie, sie müßten beim Rausgehen auf Stress machen und fort waren sie. Zum Glück nur ein paar Meter. Bei den wenigen Kilometern von heute – Glück gehabt. Hatte ihnen gestern wohl doch gereicht. Daneben stand das einsame Pony des Nachbarn und hatte starke Sehnsucht. Das Arme. Warum sagt den Franzosen keiner, dass Einzelhaltung grausam ist, da helfen auch die Ziegen und Kühe nicht viel… Das Pony war aber sehr brav. Kein Ausbruchsversuch.
Pimbo ist ein ganz putziges Örtchen, es scheint allerdings, wenn ich den Wirt richtig verstanden habe, dass auch hier eher die Gastronomen zusperren, nicht nur, aber auch aus Personalmangel. Schade, das Panorama ist wirklich eine Wucht.
Am Morgen ließ ich die Mädels nochmal auf die Nachbarwiese, weil die ihren Rasen komplett kurzgemeuchelt hatten, und versuchte, mein Gepäck wieder so hinzukriegen, wie es gedacht war. Wäre ja einfach, wenn die Inhalte meiner kleinen Packsäcke immer gleich blieben – nur, der Fresssack wird stets leichter, beim Waschen der Klamotten müssen manche leider draußen bleiben, weil noch feucht, andere, weil stinkig, die Futtersäcke erleichtern sich auch, manchmal braucht man die Zaunlitze bis zum Schluss… wenn mal das Zelt gebraucht wird, kommts darauf an. Also immer wieder schauen, was wiegt wieviel, und wo ist noch mal der Schlapf hingekommen, der war doch gestern noch da? Den Heiligen Antonius bemühen, Schuh wieder finden, in der Zwischenzeit das Zelt auf dem Wäschegestell aufhängen, abwischen und trocknen lassen, die Zaunlitze aufwickeln, sich ärgern, weil sie verwurschtelt ist, Ponys maßregeln, wenn sie sich mit dem Anbindestrick verheddern wollen oder auf Dinge steigen, was sie nicht sollen, ups, wieso hab ich da einen Sack übrig, wo soll der jetzt wieder hin, summa summarum, egal wie, vor elf komme ich mit Vollausstattung selten los. Da müßte ich schon das Frühstück ausfallen lassen und am Vorabend packen – schwer möglich.
So war es auch heute wieder, ca 20 km standen auf dem Programm, also kein großer Stress, business as usual. Wir dackelten um elf Uhr los, die Crèperie hatte auch schon wieder offen, ein Grüppchen Gäste zeigte mir Daumen hoch… weiter am Weg spielte jemand Akkordeon, zu weiterhin sichtbarem super Pyrenäen-Panorama, ein schöner Sonntagmorgen, idyllisch. Die Sonne zeigte ihr Bestes, ohne zu überhitzen, der Weg war bis Arzacq leicht zu finden, und es gab sogar einen Carrefour-Supermarkt dort. Ich sofort die Mädels angebunden und rein, meine Lieblingskekse suchen (die mit Zitrone), die mir die veganen Workawayer im Januar weggefressen hatten (es waren BUTTERkekse!! Ich hatte gedacht, die wären sicher vor denen gewesen… Hmpf!) Leider hatten sie genau die nicht, aber dafür gabs Schokokekse und Müslinachschub, das Porridge von daheim wurde eh schon knäpplich. Auch zwei Bananen mußten mit. Somit war fürs Mittagessen schon wieder gesorgt, ein Käsebrot hatte ich auch noch.
Mitten im Ort musste natürlich wieder mal die Markierung aufhören, aber zum Glück hat man ja Gabi. Glückliche Wiedervereinigung bei einem lauschigen See bei strahlendem Sonnenschein, und jeder Menge guten Grases. Kurz nach der Pause dort durfte ich mal wieder absatteln, zum einen war die Brücke zu schmal für die Packtaschen, zum anderen hatte sich Majas Pad verschoben. Gut, dass dort Schatten war, ich wäre sonst ordentlich ins Schwitzen gekommen (so eh auch). Langsam merkt man, dass man dem Gebirge näher kommt, es wird hügelig! Mit jedem Mal neuer Aussicht kommen die Pyrenäen näher, sozusagen Pyrenäher.
Mittendrin kam mir eine Wandererin (Wanderin? Ist schon zu spät für Rechtschreibung) entgegen, sie ging tatsächlich gegen die Richtung, und zwar von ihrem letzten Wohnort, Santander, nach Hause ins Zentralmassiv. Diesmal hatte ich mich nicht vertan. Alles Gute für den Heimweg, Emilie!
Dann wars nicht mehr weit bis Larreule, und ich lief in die einzige Gîte dort ein, es erwartete mich ein Swymmyngpool mit Aussycht auf dy Pyrenäen, (hyhy) Palmen auf der Ponyweide, nettes Graserl, nette Gastgeber (selber Pferdebesitzer), ein Arien singender Papagei und super Essen. Das WLAN ging zwar nicht, aber das war egal. Nach zwei Zeltnächten mal wieder ein Bett, das war schon was.
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Emilie - gegen den Strom unterwegs |
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Monsieur brauchte ein wenig, bis das Bild im Kasten war, wir hatten Spaß |
Alles Gute für eure Reise 💪🙏🤗Du schreibst spitze!
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