Nicht Mal- aber Lorca
Das wird im Französisch-Übersetzungsprogramm ein Wortspielchen… (aber nur, wenn Mal- nicht übersetzt wird hihi)
Nicht das Schnarchkonzert war das Schlimmste der Nacht, aber das Quietschkonzert. Die Metallbetten machten bei jeder Bewegung einen Mordskrach, so dass einige Tiefschlafphasen eher ausfielen, aber gegen sieben wurde es dann ruhiger, weil da die Deutschen schon weg waren (vermute ich mal, können auch andere Frühaufsteher gewesen sein).
Nach bescheidenem Frühstück (ein Tee mit Schokocroissant) wackelte ich mit meinem Zeug mal zum etwa 800 m außerhalb gelegenen Reitstall Centro Ecuestre Cizur, der von niemand Geringerem als Jesus persönlich geleitet wird… na da kuckst mal. Jesús González Ayarra nämlich, ein anscheinend nicht unbekannter spanischer Springreiter. Kein Wunder, dass da eher nicht gewünscht war, dass ich in der Box schlafe. Na egal, die Dusche war eh nötig, hat nicht geschadet.
Es stand die Überwindung des Alto del Perdón (Berg der
Läuterung) auf dem Tagesprogramm. Geläutert bin ich glaube ich nicht geworden,
dafür ein wenig schlauer, denn ich habe festgestellt, dass Saeta
Herbstzeitlosen frißt, wenn sie ihr direkt ins Maul wachsen. So schnell konnte
die gar nicht schauen, wie ich ihr das Zeug wieder rausgeklaubt habe. Schau mal
an, sonst ist sie doch auch so schlau? Vermutlich warens eh Berg-Zeitlosen,
aber ob die weniger giftig sind? Jedenfalls mach ich um diese Wiesen künftig einen
Bogen. Dafür war heut reichlich Zeit zum Luzernenaschen, die steht hier ganz oft
am Wegesrand. Da man ja nie weiß… tanken wir oft und gerne das lila
Luzernezeug. Erstaunlich, wie gelassen sie die riesigen Windräder genommen haben, dagegen sind die kleinen Hündchen manchmal schlimmer..
Eigentlich war das Tagesziel Puente la Reina, aber das Ganze war mir etwas zu städtisch, so dass ich weiter gegangen bin, auch in der Hoffnung, die lustigen Bosnier nochmal zu treffen, die mich am Stadtausgang interviewt haben, aber die waren flott weg.. Überraschung: im nächsten Dorf traf ich sie wieder, da wo ich einkehren hätte wollen, aber auch hier war das „Hufeisen“ fehl am Platze. Der Wirt hatte zwar hilfreiche Hände, um meine kurz vorher abgefallene Packtasche zu richten (dreimal darf man raten womit? Kabelbinder, natürlich…), aber Platz für die Ponys war nicht. Er schickte mich zwei Dörfer weiter, nach Lorca, womit wir wieder auf knapp 28 km kamen, pfuh. Die abgefallene Packtasche dürfte mit der Reparatur nun auch nicht mehr ganz wasserdicht sein. Egal, ich hab ja meine Müllsäcke auch noch und der Wetterbericht ist derzeit sehr brav. Kein Schüttregen in Sicht.
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Puente la Reina |
Dort wurden ich in der Pilgerbar und die Ponys im Olivenhain eingecheckt, was bedeutete, dass ich erst noch Zaun bauen mußte, und das in sehr steinigem Gelände. (Der heilige Zaunstäbe-Steckius half) Dort wächst ein Haufen Zeug inklusive Unkraut, das sich die beiden wohl erst aussortieren müssen, von fettem Gras kann nicht die Rede sein, aber zum Verlaufen langts, und beschäftigt sind sie bis morgen ganz sicher, ich habe beide Elektrolitzen ausgeschöpft, hoffen wir mal, dass sie nicht checken, dass nur auf der einen Saft drauf ist.
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