40 Tage durch die Wüste? Bye-bye, Meseta

 

hui

und pfui

 

Am Morgen wurden wir recht unsanft von unserem Frühstückstisch vertrieben, dann auch aus dem Vorplatz der albergue, weil man ja putzen muss, aber wir hatten trotzdem unseren Spaß. Wie aus dem Nichts waren auch noch Giselle, Helen und Maria aufgetaucht, sie hatten alle hier übernachtet. Man trifft seine Pappenheimer ja doch immer wieder..

Ein junger Deutscher war auch dabei, bis zum Vorstellen sind wir aus oben genannten Gründen nicht gekommen, der in 9 Tagen von Pamplona hergewandert, nein, man muss sagen, gerannt ist, und dabei immer im Zelt übernachtet hat. Ich frage mich, was der im Sturm gemacht hat. Viel Spaß noch, vielleicht überholt er mich ja morgen, er nahm einen Ruhetag in León.

Die Kathedrale wollte ich dann doch noch sehen, bevor ich wieder zu den Mädels wanderte, dabei mußte ich zum Teil durch Müllberge waten, die anderen Straßen und Plätze waren bereits gekärchert worden, es ist unfaßbar, wieviel Müll und Glasscherben feiernde Spanier produzieren! Wenn die Müllmänner hier nach dem Feiertag mal streiken würden…

Zu faul, mir ein Taxi zu rufen, wanderte ich raus nach Villecha, wo die Ponys standen, und da ich durch die südliche Wegführung ganz León abschneiden würde, war es heute gar nicht weit zu meinem Ziel, das ich eigentlich einen Tag vorher angepeilt hatte. Somit hatte ich heute mehr Kilometer drauf als die Ponys. Diese albergue war in der App buen Camino eine der höchst gerateten, und hatte den Vorteil, dass auch eine Wiese vorhanden war. Die Anreise war etwas nüchtern durchs Industriegebiet, aber sonntags geht das ja. Immerhin, die Luzerne hat auch da geschmeckt. Fast hätten wir einen sehr anhänglichen Caminohund aufgelesen, aber den habe ich wieder heimgeschickt. Er wäre daheim sicher abgegangen.

Miguel aus Vilecha wünscht buen camino

 

Bei einem Luzernefeld bekamen wir ausnahmsweise ein kleines „dudu“, der Feld-Besitzer war nebenan und meinte, 5 Minuten seien okay, aber das Feld gehöre ihm… Ups, ich entschuldigte mich zerknirscht und fand später eine andere Wiese, die schmeckte genauso gut. Ich kam an jeder Menge „Hinterhof“pferden vorbei, hier stehen auf vereinzelten Wiesen in mehr oder weniger gepflegtem Zustand allerlei Pferde rum. Wo diese allerdings geritten oder sonstwie gearbeitet werden, bleibt offen…

Bei sonnigem Wetter konnte ich vor vier einchecken und wieder einmal Großreinemachen angehen, ich hatte kein einziges sauberes Shirt mehr, von Unterhosen ganz zu schweigen und die Handschuhe waren bereits unter jeder Kritik. Daniela aus USA war auch da, wir teilten uns effizient die Waschmaschine. Abends gabs wieder Paella, die wir mit drei Pensionisten aus Brasilien und vier Franzosen schmausten. Eine wunderschöne albergue, wo man an alles gedacht hat, und nette Besitzer, die die 5 Pilger-Sterne wohl verdient haben.

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