Langer Tag, gutes Ende
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so gehts auch... |
Es ging… mal wieder an der Straße lang. Das heißt, man muss zwar nicht auf der Straße gehen, aber der Pfad daneben ist halt wenig attraktiv. Morgens hatten mich – Überraschung! – wieder Angelika und Peter im Vorbeigehen gegrüßt, wie nett. Wenn die beiden nicht Ruhetage einlegen würden, hätten sie mich schon längst abgehängt. Nur irgendwie läßt mich „mein“ Camino keine Pause machen. So bleiben wir hübsch gleichauf. Wer weiß, wozu es gut ist…
Ich hatte heute die nächste hoch geratete albergue angepeilt, später am Tag stellte sich raus, dass sie aber keine Tiere aufnehmen würden, also gut, dann nicht.. Würde ich es halt am Campingplatz versuchen.
Das Wetter war recht warm. Nicht so gut für die Moral. Nach den x Kilometern Straßenlatsch gabs eine kurze Bierchenpause im Dorf vor dem Zielort, wo ich als Dank für das dargebotene Tränkwasser ein kleines Bier bestellte – sozusagen Trinken für den guten Zweck ;-) Danach kamen noch ein paar ebene, aber genauso langweilige Kilometer und dann hieß es Augen offen halten. In den Ort führt eine immens lange mittelalterliche Brücke, danach rechts wäre der Campingplatz, zuvor kam eine Bar. Dort saß ganz einsam ein Herr mit einem Bier, der unversehens mit mir zu plaudern begann, ich verstand nur spanische Dörfer, kriegte aber soweit mit, dass er meine Absicht, einen Herbergsplatz zu finden, erkannt hatte und mir signalisierte (irgendwie), dass der Campingplatz schon zu hätte. Hm, was nun. Er redete unterdessen weiter auf mich ein, und mit anderen Leuten am Telefon, ich hatte an dieser Stelle mal alles „nach oben“ delegiert und wartete mal ab, mit welchen Späßchen das Universum heute überraschen würde.
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der heutige heilige Antonio |
Irgendwann bedeutete er mir, ihm zu folgen, was gar nicht so einfach war, denn er ging viel langsamer als wir drei, und versuch mal, Saeta zu bremsen, wenn sie ihren geeichten 6,5 km/h-Schritt eingelegt hat. Es waren zwar abends nur noch ca. 5 km/h, weil sie schon müde waren, aber trotzdem zu schnell. Wir kamen – ich ahnte es bereits – in der Herberge an, wo ich heute schon die Absage erhalten hatte, wiederum großes Hallo und Beratschlagung in diversen Sprachen. Da tauchte wieder plötzlich Luna auf, die schon hier eingecheckt war und dolmetschen konnte, und endlich verstand ich auch was. Das Problem sei die Hausbesitzerin, die mit Ponys wohl nicht so glücklich wäre, aber der gute Mann – Antonio sein Name (!) bot an, ich könne ja die beiden zu ihm auf die Wiese stellen, und selber in der albergue nächtigen.
Also bestens, doch noch eingecheckt, alles abgepackt, mit den befreiten Ponys wieder zurück marsch zur Brücke und noch ein Stück weiter, dort stand das fetteste Gras, das wir seit Wochen gesehen hatten. Da wurde der Zaun gebaut, und wehe, die würden sich morgen beschweren, so viel gutes Futter hatten sie schon länger nicht. Antonio ließ es sich nicht nehmen, mich noch halb zurück zu begleiten (hätte es zwar nicht gebraucht, aber gut) und morgen sollte ich unbedingt anklopfen, wenn ich die Ponys holen würde. Am Heimweg konnte ich sogar noch einkaufen(!!), sogar Haferflocken gabs! Den krönenden Abschluss machte noch das gekonnt gekochte vegane Abendessen, miam.
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